Königinnennachzucht – Rendevous mit einer königlichen Hoheit

Hallo  Imkerfreunde, hier ein Beitrag unseres Vereinsfreundes  Jürgen Gottstein zur Königinnennachzucht …

Hier mal ein kurzer Bericht, wie ich Königinnen nachziehe. Erster Grundsatz: Auswahl des Zuchtstoffes aus einem Volk, welches von koeniginnennachzuchtmir als nachzuchtwürdig empfunden wurde. Dieses Jahr traf die Wahl auf einen Schwarm vom Jahr 2014 vom Imkerfreund Klaus Patzer aus Kleidembach. Es hatte ihm hart getroffen und ein Hilferuf –„Ich habe vier Schwärme im Garten hängen – HILFE“. Da bin ich ihm zu Hilfe gekommen und nun sollte einer dieser Schwärme zur Nachzucht dienen. Die Bienen in diesem Schwarm sind etwas größer und die Königin hat einen breiten gelben Ring am Hinterleib. Also vermutlich keine reine Carnica eher ein italienischer Einschlag.Die Bienen gefielen mir und sind auch sehr gut im Doppelraum über den Winter gekommen. Im Frühjahr sehr stark und offensichtlich sehr zeitig in Brut gegangen – viel Pollensammler im zeitigen Frühjahr.
Nun funktioniert eine Vermehrung bei mir meistens so:
Königinnenableger mit Brut und Futter (sehr wichtig denn die Flugbienen fliegen auf das Muttervolk). Nach zwölf Tagen Durchsicht des Muttervolks und bestücken von Einwabenkästchen mit je einer verdeckelten Weiselzelle. EWK mit Futter und Bienen aus dem Muttervolk auffüllen und dann ab in den Keller. Nach drei Tagen „Dunkelhaft“ im Beweiselungshäuschen aufstellen und fliegen lassen. Nun nimmt alles seinen Lauf und wenn Brut in den EWK´s ist sind die „Majestäten“ begattet und werden mit einem Opalitplättchen gezeichnet. Dann weiß man immer ob die richtige im richtigen Volk lebt und außerdem findet man sie bei der Durchsicht doch leichter. Die Weisel können an heiratsfähige Völker oder zur Ablegerbildung verwendet werden. Und so mache ich das schon viele Jahre.
Beim Umweiseln werden dann die Königinnen in „Einzelhaft“ genommen und ausgetauscht. Nach einer Nacht unter Verschluß kommt dann der Moment der „FASTFREIHEIT“ – nämlich der Verschluß unter Futterteig.
Bei dieser Aktion ist mir dieses Jahr eine ausgebüchst. Einfach weggeflogen. VERDAMMT was jetzt? ÄRGER – FUCH!! Doch dann bin ich zum Weiselhäuschen gelaufen und siehe da – ich sehe sie gerade noch zum Flugloch reinmarschieren. Sie wußte eben wo sie hin gehört und bekannte „RESIDENZEN“ verlässt man auch als „Königin“ nicht ohne „Hofstaat“.
So haben wir Imker an unseren Bienen immer wieder viel Freude.
Mit imkerlichen Grußjuergen-gottstein
Jürgen Gottstein